Medizinstudierende üben Videosprechstunden
Das Universitätsklinikum des Saarlandes und die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes setzen die Videosprechstunde auf den Lehrplan. Bisher haben Medizinstudierende das direkte Patientengespräch mit versierten Schauspielern trainiert, die gezielt Irritationen und Verhaltensmuster einstreuen. Die angehenden Ärzte vergessen, dass es sich hier um simulierte Gespräche handelt. Eines wird deutlich: Eine zielführende Videosprechstunde ist nicht ganz einfach.
Fragetechnik und virtueller Kontakt
Denn anders als bei der Sprechstunde in der Praxis müssen Hebammen, Therapeuten und Ärzte gezielt nachfragen. Schließlich muss der Patient die Symptome möglichst genau und detailliert schildern. Dabei hilft es beispielsweise, wenn die Behandler direkt in die Kamera schauen und nicht etwa auf den Bildschirm darunter. Der virtuelle Augenkontakt vermittelt das Gefühl, bei der Sache zu sein. „Für den Beginn ist das natürlich ungewohnt. Ich spreche nicht mit dem Bild des Patienten, sondern mit einem kleinen schwarzen Kameraauge. Schaut der Patient nun auf seinen Bildschirm, blickt er mir direkt in die Augen. Das signalisiert: Ich bin ganz für ihn da“, erklärt Giso Langer, General Manager von CLICKDOC Deutschland.
Studierende lernen, auf versteckte Signale zu achten
Meist findet die Videosprechstunde mit Patienten in deren häuslichem Umfeld statt. Das bietet die Gelegenheit, eventuell mehr Dinge wahrzunehmen. Darauf werden die Studierenden ebenfalls gezielt vorbereitet. Ein Beispiel: Der Patient schildert seine Situation und klagt über Herz-Kreislauf-Beschwerden. Gleichzeitig spricht er über drohende Arbeitslosigkeit, daraus resultierenden Stress und familiäre Belastungen. Unvermittelt greift er zur Bierflasche und nimmt einen kräftigen Schluck. In dieser Situation kommt es darauf an, wie die angehenden Mediziner reagieren. Kommen sie nicht selbst darauf, erhalten sie direktes Feedback von erfahrenen Medizinern. So könnten sie beispielsweise nach den Trinkgewohnheiten des Patienten fragen, wenn er mitten im Gespräch zur Bierflasche greift.
Videosprechstunde ist eine wichtige Option
Eines wird deutlich: Angebote wie CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE sind eine Ergänzung zum klassischen Arzttermin. Kamera und Bildschirm können natürlich nie das ersetzen, was ein Arzt unmittelbar sieht, spürt und hört, wenn ein Patient vor ihm sitzt. Allerdings zeichnet sich ab, dass diese Alternative sich bei Hebammen, Therapeuten und Ärzten etabliert, aber auch von Patientinnen und Patienten stärker nachgefragt wird. Somit ist es nur schlüssig, kommende Behandler auf diese neue Option vorzubereiten.
CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE
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