Telemedizin – kombiniert mit der elektronischen Überwachung von Vitalwerten – kann Krebspatienten mit einer Corona-Infektion den Krankenhausaufenthalt ersparen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der amerikanischen Mayo Clinic in Rochester, Minnesota: Betreut medizinisches Personal via Telemedizin ambulante Krebspatienten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, sinkt das relative Risiko für eine Krankenhauseinweisung um fast 80 Prozent. Das rückt auch einen Einsatz von Videosprechstunden in der allgemeinen Versorgung von Krebspatienten in den Fokus.
Für die Studie bekamen Krebspatienten, die sich mit Corona infiziert hatten und mindestens einen weiteren Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf aufwiesen, ein Tablet zur Überwachung ihrer Vitalwerte bereit gestellt. (Als weitere Risikofaktoren wurden hier zum Beispiel das Alter, eine aktive Krebstherapie oder eine Immunschwäche angesehen.) Via Bluetooth übermittelten die Patienten im Rahmen des Remote-Patient-Monitoring (RPM)-Programms zweimal täglich ihre Symptome sowie Angaben zu Temperatur, Blutdruck und Sauerstoffsättigung. Das automatisierte System schlug Alarm, sobald bestimmte Werte unter- oder überschritten wurden und benachrichtigte speziell geschulte Pflegekräfte. Diese konnten gezielt reagieren und weitere Maßnahmen einleiten.
Telemedizin rettet Leben
Die Ergebnisse der Studie belegen, wie sich Telemedizin positiv auf die Versorgung und den Krankheitsverlauf auswirken kann: Bei Patienten, die nicht am RPM-Programm teilgenommen hatten, mussten 78 Prozent mehr der mit Corona Infizierten in ein Krankenhaus aufgenommen werden. Außerdem mussten Patienten kürzere Zeit im Krankenhaus bleiben, wurden seltener auf der Intensivstation behandelt und starben seltener, wenn ihre Vitalwerte im Vorfeld über das RPM überwacht wurden. Obwohl mit 187 Patienten bisher erst eine geringe Zahl an Patienten beobachtet wurde, geht Dr. Joshua Pritchett von der Mayo Clinic davon aus, dass der RPM-Ansatz und die Möglichkeiten der Telemedizin das Potenzial haben, auch langfristig die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern.
Digitale Arztplattform CLICKDOC unterstützt Krebstherapie
In der Krebstherapie können digitale Kommunikationswege einen engen Austausch zwischen Patienten, Angehörigen und Ärzten vereinfachen und die Infektionsgefahr der immungeschwächten Patienten miniminieren. Die Videosprechstunde kann dabei eine effiziente Alternative zum Praxisbesuch vor Ort sein. Zumal Ärztinnen und Ärzte ihre Beratungen über digitale Lösungen wie die CLICKDOC VIDEOSPRECHSTUNDE nicht nur wie gewohnt abrechnen können. Sie profitieren zudem von einem Technikzuschlag der gesetzlichen Krankenkassen, einer Anschubfinanzierung sowie einem Zuschlag für die Authentifizierung neuer Patienten.