In den letzten Jahren nimmt der Fachkräftemangel in Deutschland stetig zu. Häufig im Fokus: das Handwerk. Betroffen sind jedoch weit mehr Berufsfelder –auch das Gesundheitswesen. Ärztinnen und Ärzte suchen oft über Wochen und Monate nach neuen Mitarbeitenden. Den Fokus neu zu setzen, kann ihnen hierbei helfen.
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) widmete sich in diesem Jahr den Arbeitsfeldern mit den größten Fachkräftelücken. Ein Ergebnis: In den Top 10 der am meisten betroffenen Berufe finden sich fünf aus dem Gesundheitssektor. Auch für Arztpraxen gestaltet sich die Suche nach medizinischen Fachangestellten immer schwieriger. Daher halten sie in Stellenausschreibungen auch Ausschau nach Quereinsteiger:innen.
Fachkräftemangel und Berufswechsel beschäftigen Arztpraxen
Während der Coronapandemie rückten vor allem Pflegekräfte in den Fokus. Aber auch in den Arztpraxen ist der Fachkräftemangel längst angekommen. Die Nachfrage nach qualifizierten MFA kann der Nachwuchs nicht abdecken.
Hinzu kommt: Viele MFA denken über einen Jobwechsel nach. Wie eine aktuelle Onlineumfrage des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. zeigt, liegen die Hauptgründe in der Gehalts- und Arbeitssituation. Für fast die Hälfte hat der Beruf aufgrund von geringer Bezahlung und mangelnder Wertschätzung an Attraktivität verloren.
Quereinsteiger:innen rücken in den Fokus
Viele Ärztinnen und Ärzte müssen sich mit dieser Entwicklung regelmäßig beschäftigen. Eine mögliche Lösung: fachfremde Mitarbeitende. In vielen Ausschreibungen und Stellenangeboten sprechen sie neben MFA nun ebenso Quereinsteiger:innen aktiv an. So lassen sich heute auch Annoncen immer häufiger in fachfremden Publikationen oder auf Onlineportalen finden.
Denn gerade die Annahme und das Führen von Telefonaten sowohl mit Patient:innen als auch Kassen lässt sich schnell erlernen. Nachholbedarf besteht für Quereinsteiger:innen beim Thema medizinische Aufgaben wie Impfungen oder die Versorgung von Wunden. Daher ist es wichtig, ihnen frühzeitig Weiterbildungen zu ermöglichen. Auch eine Umschulung zur MFA wäre denkbar.
Mitarbeitersuche bei der Praxisgründung
Insbesondere Ärztinnen und Ärzte, die gerade vor der Praxisgründung stehen, sollten das Thema qualifizierte Mitarbeitende also frühzeitig mitdenken. Dabei können auch Vorstellungen zur Work-Life-Balance, der Praxisstandort oder die Praxisgröße Einfluss auf die Attraktivität für Mitarbeitende nehmen. Unterstützung finden Ärzt:innen bei der Initiative CGM MOVE it. Sie stellt verschiedene Hilfestellungen auf dem Weg zur eigenen Arztpraxis zur Verfügung.