In Deutschland praktizieren derzeit etwa 72.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte. Das klingt momentan beruhigend. Doch auf dem Land entwickelt sich die Versorgungssituation zu einem Problem.
Ruhestand in Sicht
Im Bundesdurchschnitt weist die Zahnärzteschaft ein Alter von etwa 50 Jahren auf. In gut zehn Jahren könnte somit die Hälfte der Zahnärzt:innen in den Ruhestand gehen. Auch aktuell haben schon viele das Renteneintrittsalter erreicht. Knapp sieben Prozent - darunter angestellte ebenso wie niedergelassene Zahnärzt:innen - haben sich jedoch nicht sofort zur Ruhe gesetzt und arbeiten immer noch. Fallen diese künftig weg, droht ein akuter Zahnärztemangel. Dabei ist vor allem die flächendeckende Versorgung mittelfristig gefährdet.
Großpraxen auf dem Vormarsch
Denn die Zahnärzteschaft tendiert zum Arbeiten in großen Praxen. Sie verschlägt es vor allem in urbane Gegenden mit attraktiver Infrastruktur. Während also immer mehr Praxen in ländlichen Regionen kurz vor der Schließung stehen, ist die Stadtbevölkerung vom zahnärztlichen Versorgungsengpass nicht betroffen. Vielmehr kommt es zu einer zunehmenden Konzentration – ungünstig für die Landbevölkerung.
Zahnmedizinstudium: Geduld ist gefragt
Auch die nachrückende Generation kann der Tendenz eines Zahnärztemangels nicht ausreichend schnell entgegenwirken. An Interesse mangelt es dabei nicht: Beinahe 16.000 Schulabsolvent:innen bewarben sich im Wintersemester 2020/21 für einen Studienplatz im Fach Zahnmedizin. Demgegenüber stehen jedoch nur 1.500 Studienplätze. Es ist also Geduld gefragt.
Rückkehr in die Heimat
Dabei weckt gerade der Nachwuchs große Hoffnung. So zeigt eine Studie des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ), dass es die jüngere Generation nach ihrem Abschluss zurück in die Heimat ziehen könnte. Ihr Ziel: Sie wollen sich mit einer eigenen Praxis niederlassen. Für ländliche Regionen könnte diese Entwicklung ein Segen sein.
Übernahme oder Neugründung?
Gut 80 Prozent der Zahnärzt:innen führen eine eigene Praxis. Wer den Weg in die Selbstständigkeit plant, steht vor einer großen Herausforderung, an deren Anfang oftmals die Grundsatzentscheidung steht: Soll ich eine bestehende Praxis übernehmen oder neugründen? Bei der Beantwortung dieser und vieler weiterer Fragen unterstützt die CGM-Initiative FIT FOR FUTURE.