Wie wertvoll Medikationsanalysen sein können, darüber gibt es unter Apothekeninhaber:innen keinen Zweifel. Doch längst nicht alle bieten den Service auch an. Welche Bedenken dahinterstecken und welche Unterstützung die Wende bringen könnte, zeigen die Ergebnisse einer Interviewreihe des International Journal of Clinical Pharmacy (2023).
21 Apothekeninhaber:innen aus unterschiedlichen Bundesländern haben Fragen von Forscher:innen beantwortet, welche Rahmenbedingungen es braucht, um die Medikationsanalyse anzubieten. Zwar fanden die Fragerunden im Sommer 2021 statt – und somit etwa ein Jahr vor Einführung der Kassenleistung „erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ (eine der fünf vergüteten Pharmazeutischen Dienstleistungen). Branchenvertreter teilen aber die Einschätzung, dass ein Großteil der Ergebnisse noch immer Gültigkeit hat. Denn welche Dienstleistungen in einer Apotheke angeboten werden, darüber entscheiden die Inhaber:innen. Zum Zeitpunkt der Befragung boten wenige Apotheken Medikationsanalysen als Selbstzahlerleistung an.
Coaching für die Implementierungsphase
Die Auswertungen der Interviews verdeutlichen, dass die positiven Effekte von Medikationsanalysen bereits 2021 unter Apothekeninhabern unumstritten waren. Sie zeigen aber auch, woran es mangelt(e). Folgende Kriterien wünschten sich die Befragten, um die Dienstleistung in der eigenen Apotheke anzubieten:
- einen persönlichen Coach für die Implementierungsphase,
- bundesweite Öffentlichkeitskampagnen zur Nachfrageerhöhung (laut ABDA für 2023 geplant),
- weniger Bürokratie im Apothekenalltag,
- Erleichterungen bei der regulären Arzneimittelabgabe sowie
- die stärkere Einbindung von PTA in Teilaufgaben der Medikationsanalyse.
Wirtschaftlichkeit entscheidend
Auf die Frage, was Apothekeninhaber hauptsächlich davon abhält, Medikationsanalysen anzubieten, wurde vor allem die fehlende bzw. nicht ausreichende Honorierung angeführt. Mit Einführung der Pharmazeutischen Dienstleistungen können Apotheken die „Erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ mit einer Vergütung von 90, – Euro netto abrechnen. Die Sorge, Medikationsanalysen könnten unwirtschaftlich sein, ist aber längst nicht der einzige Grund, den die Befragten aufführten.
Häufigste Gründe für Zurückhaltung:
- fehlende/nicht ausreichende Honorierung,
- Mitarbeitermangel,
- fehlende Ausbildung
- Wunsch nach stärkerer Zusammenarbeit mit Ärzt:innen
Erfahrung als Wirtschaftlichkeitsfaktor
Um diese Pharmazeutische Dienstleistung anbieten zu können, müssen approbierte Apothekerinnen und Apotheker eine Fortbildung auf Basis des Curriculums der Bundesapothekenkammer „Medikationsanalyse, Medikationsmanagement als Prozess“ oder eine gleichwertig von der ABDA anerkannte Weiterbildung absolviert haben. Weil sich die wirtschaftlichen Bedingungen nach Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen als Kassenleistung im Jahr 2022 weiter verschlechtert haben und sich auch in Sachen Personalmangel wenig verändert hat, schätzen Branchenvertreter, dass der Kern der Interviews und ihre Auswertung nach wie vor gültig sei. Gleichzeitig betonen sie die Wichtigkeit von flächendeckenden Medikationsanalysen in Apotheken und machen darauf aufmerksam, dass der Zeitaufwand mit der wachsenden Erfahrung sinke, was die Dienstleistung automatisch rentabler mache.
Zeitgewinn und Routine durch Apothekensoftware WINAPO®
Vor diesem Hintergrund bewährt sich auch die Unterstützung durch die Apothekensoftware WINAPO®. Mit ihrer Hilfe identifizieren Apotheker:innen mit wenigen Klicks, welche Kunden Anspruch auf die „erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation“ haben und rechnen die Dienstleistung sicher und verlässlich ab. WINAPO®-Kunden profitieren zudem von der Möglichkeit, Kundinnen und Kunden mit CGM GENIUS® TV auf das Angebot Pharmazeutischer Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Mit der Videoberatung von CLICKDOC ist zudem eine ortsunabhängige Zusammenarbeit mit Ärzt:innen inklusive gemeinsamer Betrachtung von Daten möglich.