Die neue ambulante Kodierunterstützung trat erstmals am 1. Januar 2022 in Kraft und wird nun nach einer Übergangsfrist zum 1. Juli 2022 verpflichtend eingeführt.
Ziel dieser neuen Diagnoseverschlüsselung ist es, die Behandlungsdiagnosen von Ärzten und Psychotherapeuten so detailliert wie möglich zu erfassen, sodass die Kodierqualität insgesamt steigt und somit der Behandlungsaufwand genau bestimmt werden kann. In der Vergangenheit stand die Kodierqualität immer wieder auf dem Prüfstand, vor allem, wenn es um die Aufstockung der vertragsärztlichen Honorare ging. Durch die höhere Transparenz der digitalen Kodierung lässt sich die Morbiditätsstruktur messen und somit auch eine Veränderung im Behandlungsbedarf belegen. Dies wiederum beeinflusst die vertragsärztliche Vergütung und die Bereitstellung von Geldern an die Krankenkassen.
Zunächst gilt die Kodierunterstützung für die folgenden Diagnosebereiche:
Alle erforderlichen Programmanpassungen stellen wir Ihnen mit dem Quartalsupdate 26.3.0 noch vor dem Quartalswechsel zu Q3/22 zur Verfügung.
Die KBV-Prüfnummer lautet: Y/168/2203/36/252.
Diese Prüfnummer finden Sie auch in Ihrem CGM M1 PRO-System unter Hilfe|Systeminformationen.
Sie haben, außer der Installation des CGM M1 PRO-Updates 26.3.0, kein weiteres ToDo. Die Aktivierung erfolgt nach der Update-Installation automatisch zum 01.07.2022.
Nach Aktivierung der ambulanten Kodierrichtlinien dürfen Dauerdiagnosen aus den Vorquartalen nicht mehr automatisch in die Abrechnung übertragen werden! Bisher legten Sie über Konfiguration „Dauerdiagnosen übertragen ab:“ innerhalb der Kassenabrechnung fest, ab wann Sie Ihre Dauerdiagnosen automatisch in die Abrechnung übertragen möchten.
Nach Anlage eines aktuellen Quartalsscheins wurden die Dauerdiagnosen automatisch unter Berücksichtigung des konfigurierten Zeitraums auf die Scheinrückseite geschrieben und gelangten somit auch automatisch zur Abrechnung. Mit der Aktivierung der ambulanten Kodierunterstützung entfällt dieses Vorgehen.
Diagnosen müssen künftig kategorisiert werden in:
Diagnosenkategorie | Akutdiagnosen | Dauerdiagnosen | Anamnestisch Diagnosen |
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Definition | Dieser Begriff fasst vorübergehende Erkrankungen, Störungen oder Zustände zusammen, die im Abrechnungszeitraum aufgrund ihres neuen oder erneuten Auftretens die Definition einer Behandlungsdiagnose erfüllen, z. B. Infekt der oberen Atemwege. | Dieser Begriff fasst dauerhaft fortbestehende Erkrankungen, Störungen oder Zustände zusammen, die regelhaft über mehrere Abrechnungszeiträume hinweg die Definition einer Behandlungsdiagnose erfüllen, z. B. Diabetes mellitus. | Dieser Begriff fasst dauerhaft fortbestehende oder zurückliegende Erkrankungen, Störungen oder Zustände zusammen, die nicht regelhaft in jedem Abrechnungszeitraum die Definition einer Behandlungsdiagnose erfüllen, z. B. Allergien. |
Übernahme in Abrechnung | Immer | Wenn sie zur Übernahme als Behandlungsdiagnose in die Abrechnung bestätigt wurden. Aus der Nicht-Übernahme einer Dauerdiagnose in die Abrechnung resultiert kein Wechsel in eine andere Diagnosenkategorie. | Wenn sie explizit für die Übernahme als Behandlungsdiagnose in die Abrechnung ausgewählt sind. Aus der Übernahme einer anamnestischen Diagnose in die Abrechnung resultiert kein Wechsel in eine andere Diagnosenkategorie. |
(Quelle: KBV_ITA_VGEX_Anforderungskatalog_ICD-10.pdf)
Bei Eingabe einer (Dauer-)Diagnose, die in die Diagnosebereiche Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus und Bluthochdruck fallen, greift der Kodier-Check. Dieser kann direkt während der Eingabe oder erst bei der Abrechnung erfolgen.
Das Kodierregelwerk enthält obligatorische und fakultative Regeln für den Kodier-Check – fakultative Regeln können deaktiviert werden.
Greift der Kodier-Check während der Eingabe einer (Dauer-)Diagnose, erhalten Sie gesonderte Fenster, in denen Sie Ihre Diagnoseauswahl „verfeinern“ können. Ebenso erhalten Sie Hinweise in den Protokollen der Kassenabrechnung.
Nein! CGM M1 PRO unterstützt Sie bestmöglich, sodass der Aufwand für Sie so gering wie möglich sein wird. Gleich nach dem Patientenaufruf sehen Sie anhand eines farblichen Symbols, ob bei dieser Patientin oder diesem Patienten schon eine Kategorisierung der Diagnosen für das aktuelle Quartal stattgefunden hat oder ob noch Zuordnungen ausstehen.
Zusätzlich erkennen Sie innerhalb der Liste der patientenbezogenen Dauerdiagnosen, ob diese schon in die aktuelle Abrechnung übernommen werden oder nicht. Diagnosen, die übernommen wurden, werden in grüner Schrift dargestellt.
CGM M1 PRO unterstützt Sie außerdem direkt während Ihrer Dokumentation in der Karteikarte. Erfassen Sie einen ICD-10-Code der zuvor genannten Diagnosebereiche, findet eine Prüfung statt. Sofern alternative ICD-Codes zu erfassen sind, erhalten Sie sofort eine Maske mit entsprechenden ICD-Codes, die lediglich ausgewählt und bestätigt werden müssen.
Gerne geben wir Ihnen in unserem Video einen kurzen Einblick.
Unser Kurzvideo zeigt Ihnen die komfortable Umsetzung in CGM M1 PRO:
Detaillierte Informationen zur Vorgehensweise finden Sie auch in unserer Seminaraufzeichnung vom 08.06.2022.
Auch die KBV unterstützt Sie mit vielen Informationen zu diesem Thema auf ihrer Website.