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Arzt und Digitalisierung

18. Januar 2021 | Beata Luczkiewicz
Arzt und Digitalisierung

Die Zeiten ändern sich – die Empathie bleibt

Digitalisierung gilt als großer Trend in der Medizin. Manche Ärzte befürchten jedoch, dass moderne Technologien ihren Platz einnehmen. Zu Unrecht: Strategien mit Vernunft, Wissen und Willen entlasten Ärzte und ihre Teams, anstatt sie zu ersetzen. Ärzte gewinnen an beruflicher Freiheit und Patienten an Selbstbestimmung.

Seit Jahrhunderten ist der Arztberuf im Wandel – und wird sich weiter verändern. Digitale Transformationen lösen die nächsten großen Veränderungen aus. Gleichzeitig gibt es aber kritische Stimmen, die von einer „Gefahr der Entpersonalisierung der Patienten-Arzt-Beziehung“ und einer „weiteren Ökonomisierung des Gesundheitswesens“ sprechen. Viele Mediziner wollen wissen: Wird sich ihre Rolle durch die digitalisierte Medizin verändern?

Weniger Routineaufwand durch intelligente Tools

Experten aus dem Bereich Health IT geben Entwarnung. Sie sind sich einig, dass Ärzte von neuen Technologien keineswegs überrollt werden. Genau das Gegenteil ist der Fall: Digitale Systeme entlasten sie von Routineaufgaben. Beispielsweise erfassen Smart Watches Vitalparameter wesentlich engmaschiger, als dies im Bereich der ambulanten Versorgung möglich wäre. Kollegen messen nicht mehr selbst, haben aber die anspruchsvolle Aufgabe, Daten auszuwerten. Intelligente Tools tragen auch dazu bei, die Therapietreue bei Medikationen zu verbessern. Und nicht zuletzt unterstützen Technologien Ärzte bei Entscheidungen, indem beispielsweise Daten der Bildgebung ausgewertet werden. Ermüdende Sichtungen von Aufnahmen müssen nicht zwangsläufig von Menschen ausgeführt werden. Mit Deep Learning, sprich Optimierungsmethoden auf Basis neuronaler Netze, gelingt dies verblüffend gut. 

Aber alle Lösungen funktionieren nur mit medizinischem Sachverstand und mit Empathie gegenüber Patienten. Dieser letzte Schritt im Verhältnis zwischen Ärzten und Patienten bleibt unangetastet. Vertrauen entsteht nur im persönlichen Kontakt und durch Zuwendung. Daran hat sich auch durch „Dr. Google“ und durch informierte, kritische Patienten nichts geändert. 

Antwort auf den Fachkräftemangel

Der Digitalisierungstrend kommt Versicherten sogar entgegen. Viele beschweren sich über lange Wartezeiten, bis sie einen Termin erhalten. Der Fachkräftemangel und der demografische Wandel machen die Sache auch nicht besser. Immer weniger Ärzte versorgen in Flächenländern immer mehr Patienten. Unterstützende Technologien lösen das Problem zwar nicht, aber entschärfen es zumindest. Sie nehmen Ärzten Arbeit ab und helfen ihnen, Entscheidungen zu treffen. Modernen Ärzten stehen mehr Informationen zur Verfügung als früher. Sie bleiben aber die letzte Instanz.

Bestes Beispiel für das Zusammenspiel von Wissen, Technik und Expertise sind seltenen Erkrankungen, die Ärzte vielleicht einmal im Laufe ihres Berufslebens zu Gesicht bekommen. Über Datenbanken rufen sie Informationen zur Diagnostik oder Therapie ab, entscheiden aber selbst, wie sie weiter vorgehen. Auch im normalen Alltag punkten intelligente Tools wie die Videosprechstunde.

Ein Fazit: Ärzte mussten sich immer wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen anpassen. Das ist nichts Neues. Früher lernten sie Latein, heute lesen sie englische Fachzeitschriften – aber die Sprache der Patienten müssen sie immer sprechen, auch im Zeitalter von E-Health.

Digitalisierung ist ein Werkzeug in ärztlicher Hand. Empathie macht den Unterschied.

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