Therapeuten aufgeschlossen gegenüber Digitalisierung
Über mangelndes Interesse ihrer Mitglieder gegenüber Digitalisierung kann sich die Kammerpräsidentin nicht beklagen: Rund 90 % aller rheinland-pfälzischen Psychotherapeuten wollen auch nach Ende der Pandemie Videosprechstunden anbieten.
Aber, und das ist mehr als nur ein Appell: Die Psychotherapeuten wollen verbindliche Standards und Leitlinien für die digitale Transformation. Daher fordern sie, dass bereits die Ausbildung digitaler werden muss. Weitere Ziele deutlich vor Augen: Verbesserung der Digitalkompetenz, Förderung von Innovationen in der Versorgung und Stärkung der digitalen Vernetzung.
Zukunftsfähig in der Behandlung seien vor allem hybride Modelle wie „Blended Therapy“: Dabei werden „Face-to-Face“-Therapien und digitale Anwendungen miteinander kombiniert. Verstärkt zum Einsatz könnten auch Virtual-Reality-Brillen kommen, beispielsweise bei der Behandlung von traumatischen Belastungsstörungen.
Die Pandemie ist wie ein Weckruf
Das Etikett „Besonders wichtig“ bekommen von der Psychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz neue Anwendungen wie der Kommunikationsdienst KIM und die elektronische Patientenakte. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die Frage, wie man die Digitalkompetenz der Patienten fördern kann.
Von fast null auf 1,2 Millionen
Demnach wurden vom 4. März bis zum 30. Juni letzten Jahres insgesamt 1.239.734 Videosprechstunden abgehalten – in 2019 waren es dagegen lediglich 583, so das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi).