Für Bewohner von Pflegeeinrichtungen ist der Besuch von Corona-Impfzentren oft unmöglich. Diese Problematik müsse bei der Impfstrategie beachten werden, fordern Vertreter der Ruhrgebietskonferenz Pflege.
Zurzeit werden in ganz Deutschland neue, spezielI auf das Coronavirus ausgerichtete Impfzentren eröffnet. Menschen, die in Pflegeheimen wohnen oder zu Hause versorgt werden, können diese aber nicht aufsuchen. Denn nach den Planungen der Kassenärztlichen Vereinigungen haben Begleitpersonen dort keinen Zutritt. Die Impfung dieses Personenkreises in den neuartigen Impfzentren ist damit unmöglich.
Deshalb bietet Thomas Eisenreich, Vice President of Business Development der Seniorenbetreuung Home Instead und Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege, konkrete Unterstützung an: „Wir schlagen die zeitnahe Einbeziehung der stationären Einrichtungen und ambulanten Pflegedienste in die Impfstrategie der Länder und Kommunen vor. Pflegeheime könnten dezentrale Impfzentren werden und ambulante Dienste können bei der Organisation von Impftouren vor Ort eingebunden werden“, so Eisenreich.
Ulrich Christofczik, ebenfalls Sprecher der Ruhrgebietskonferenz Pflege sowie Vorstand des Evangelischen Christophoruswerks in Duisburg, ergänzt: „Wir haben hier im Christophoruswerk über 1.000 Beschäftigte, die in direktem Kontakt mit den Bewohnern sind. Die müssen wir doch nicht zur Impfung in eine Halle oder ein Stadion schicken. Das kann in den Einrichtungen zeitgleich mit der Versorgung der Bewohner erfolgen. Die zentrale Impfung würde rund 3.000 Personalstunden bedeuten. Umgerechnet sind das 75 fehlende Vollzeitkräfte in der Woche.“
Des Weiteren schlägt die Ruhrgebietskonferenz Pflege vor, dass auch die Pflegeeinrichtungen und -dienste selbst zu den geplanten Impfungen beitragen. So könnten Pflegemitarbeiter die Krisenstäbe und Impfzentren unterstützen, um eine je nach Einrichtung angepasste Strategie auszuarbeiten und die Arbeit mit den mobilen Impfteams abzustimmen.