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Hausärzte und Hausärztinnen sehen sich in der Verantwortung
Bei Hausärzten und Hausärztinnen hat Nachhaltigkeit die höchste Relevanz: Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass das Thema im persönlichen Umfeld einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Jeder Dritte sieht die eigene Praxis als sehr nachhaltig aufgestellt – der höchste Wert im Berufsgruppenvergleich. Ein möglicher Grund: Hausärzte und Hausärztinnen sind die Berufsgruppe, die in ihrem eigenen Tätigkeitsbereich eine deutliche Zunahme der gesundheitlichen Auswirkungen durch Umweltverschmutzung wahrnimmt (60 Prozent). Entsprechend fühlen sich 84 Prozent selbst dafür zuständig, zu einer nachhaltigen Lebensführung zu animieren.
Fachärzte und Fachärztinnen setzen auf Digitalisierung
28 Prozent der Fachärzte und Fachärztinnen bescheinigen der Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert, und genauso viele schätzen ihre Praxis als nachhaltig ein. Dabei achten sie vor allem auf eine Umstellung der analogen Praxisprozesse auf digitale Anwendungen (80 Prozent), ein intelligentes Entsorgungsmanagement (78 Prozent) und einen ressourcenschonenden Energieverbrauch (76 Prozent). Ähnlich wie Hausärzte und Hausärztinnen messen sie mit 63 Prozent der Digitalisierung im Gesundheitswesen mehr Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung bei als ihre pharmazeutischen oder zahnärztlichen Kollegen und Kolleginnen.
Zahnärzten und Zahnärztinnen fehlt es an nachhaltigen Alternativen
Lediglich 21 Prozent der Zahnärzte und Zahnärztinnen stufen das Thema Nachhaltigkeit als persönlich sehr relevant ein, dennoch sehen 27 Prozent ihre Praxis nachhaltig aufgestellt. Dabei setzen sie auf Maßnahmen in Sachen Entsorgungsmanagement (87 Prozent), Energieverbrauch (80 Prozent) und Digitalisierung (75 Prozent). Der Mangel an nachhaltigen Alternativen ist vor allem für Fach- und Zahnärzteschaft (63 bzw. 62 Prozent) die größte Hürde für mehr Nachhaltigkeit in der Praxis.
Apotheker:innen mit starkem Fokus auf Entsorgungsmanagement
27 Prozent der Apotheker:innen finden das Thema Nachhaltigkeit persönlich sehr wichtig, aber nur 19 Prozent bezeichnen ihre Apotheke als nachhaltig. Ihnen fehlt es in erster Linie an alternativen Lösungen, doch auch hohe Kosten und wenig Unterstützung von öffentlicher Seite sind Herausforderungen auf dem Weg zur grünen Apotheke. Im Vergleich mit anderen Heilberufsgruppen legen am meisten Apotheker:innen viel Wert auf Entsorgungsmanagement und sie gewichten Mobilitätsaspekte stärker, wie z. B. Fahrgemeinschaften und Bezuschussungen bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Methodik: Die Online-Befragung wurde in Zusammenarbeit mit DocCheck Research im Juli/August 2021 durchgeführt. Insgesamt wurden 500 niedergelassene Heilberufler:innen, davon jeweils 125 Hausärzte, Fachärzte, Zahnärzte und Apotheker befragt. Alle Ergebnisse zu "Nachhaltigkeit in Praxen und Apotheken" können in der gleichnamigen apoBank-Umfrage nachgelesen werden.
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