Ganz selbstverständlich generieren immer mehr Menschen eigene Gesundheitsdaten und lassen diese mittels digitalen Tools und Programmen auswerten. Diese Vorinformationen bringen sie mit zum Arztbesuch. Was bedeutet das aktuell und künftig für die Behandelnden?
Digitales Selbstverständnis
Immer mehr behandlungsrelevante Daten werden durch digitale Gesundheitsangebote außerhalb und immer häufiger bereits vor dem ersten Kontakt zwischen Patient:innen und Ärzt:innen generiert. Der Initiator ist der Patient bzw. die Patientin – oftmals unabhängig von einer ärztlichen Veranlassung oder Indikationsstellung. Zudem werden Optionen genutzt, um die ermittelten Daten durch eigene Recherchen oder mithilfe digitaler Unterstützung zu bewerten. Diese Vorinformationen werden mit zum Termin in der Praxis gebracht. Was wird dann von der Ärztin oder dem Arzt erwartet? Und welchen Einfluss hat dieses digitale Selbstverständnis der Patient:innen auf bisherige ärztliche Berufsbilder?
Erweitertes Beratungsspektrum
Tatsächlich ändert sich im Kern der Erwartungshaltung der Patient:innen nichts: Sie wünschen sich ärztliche Beratung, exakte Diagnosen und eine daraus abgeleitete, erfolgreiche Therapie. Der Unterschied: Zukünftig schließt das auch die Berücksichtigung der digital ermittelten Daten ein. Das Selbstverständnis, Chancen der Digitalisierung für die Verbesserung der eigenen Gesundheit zu nutzen, erwarten die Patient:innen künftig auch von Ärzt:innen. Das Spektrum der ärztlichen Beratung wird folglich um Fähigkeiten erweitert werden müssen, um die Vorinformationen sowie die Leistungsfähigkeit der hierfür genutzten sensorischen Tools oder Auswertungsprogramme richtig einordnen zu können.
Gleichbleibender Sorgfaltsmaßstab
Die Vermittlung digitaler Kompetenzen gilt es in die ärztliche Aus-, Weiter- und Fortbildung zu integrieren und durch Angebote medizinischer Fachgesellschaften zu ergänzen. Dazu zählt auch die Erarbeitung von Regeln und Grenzen – etwa welche Daten im Rahmen der berufsrechtlichen Pflicht zu angemessener Sorgfalt zu sichten und zu bewerten sind. Denn der Sorgfaltsmaßstab gilt auch bei digital unterstützter Diagnose- oder Therapiestellung.
Bedarfe erkennen – Chancen ergreifen: Podcast zur MEDICA
Allzu oft geraten im Zuge von Digitalisierungsdebatten die hiermit verbundenen Potenziale aus dem Blick. Die MEDICA fand daher in diesem Jahr unter dem Motto „Bedarfe erkennen – Chancen ergreifen“ statt. Eine Maxime, die sich CompuGroup Medical zu Herzen genommen hat. Mit dem Format eines Podcasts kommen wir dem Bedürfnis nach persönlicheren Einblicken in die Digitalisierung von Praxen im Allgemeinen und von CGM-Angeboten im Speziellen nach.
Der CGM-Podcast erschien ab dem 15. November 2021 – begleitend zur MEDICA. Die aktuellen Folgen finden Sie in unserem Magazinbereich.
CGM-Podcast zur MEDICA
Alle vier Folgen des CGM-Podcasts zur MEDICA sind ab sofort hier im Magazin verfügbar. Direkt in Folge 1 beschäftigen wir uns mit den aktuellen Entwicklungen der Telematikinfrastruktur, bevor wir in den Folgen 2 und 3 Videosprechstunden näher betrachten und in Folge 4 schließlich einen Rundumblick zu Neuerungen bei der CGM-Arztsoftware geben.