Im intensiven Praxisalltag ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten, und die Reflektion über die eigenen Prozesse kommt häufig zu kurz. Mit den CGM BENCHMARKS steht Ärzten nun ein Instrument zur Verfügung, das auf Grundlage repräsentativer, anonymisierter Daten zeigt, wie die eigene Arztpraxis bei bestimmten Parametern im Vergleich zu anderen Praxen steht. Durch den Vergleich lassen sich auf einen Blick eigene Stärken und Schwächen identifizieren. Medizinische Vergleichsgrößen helfen darüber hinaus, die Gesundheitsversorgung transparenter zu gestalten und langfristig auf ein höheres Niveau zu heben.
Der Blick auf andere Praxen – auch als Benchmarking bezeichnet – ermöglicht den Vergleich der eigenen Praxis mit der ärztlichen Fachgruppe insgesamt. Benchmarking eröffnet damit die Möglichkeit, zum Beispiel Abrechnungsgewohnheiten in der Arztpraxis zu überprüfen oder Erkenntnisse zum wirtschaftlichen Betrieb der Praxis zu gewinnen. Der Vergleich mit repräsentativen Daten anderer Praxen hilft dabei zu erkennen, wo die eigenen Stärken, aber auch wo eventuell noch Schwächen liegen – ohne dabei Rückschlüsse auf andere Praxen, Ärzte oder konkrete Patienten zuzulassen. Zusätzlich kann der Praxisvergleich Informationen für die medizinische Behandlung von Patienten liefern. So kann der Arzt anhand von Verordnungsstatistiken sehen, welche Wirkstoffe bei einer bestimmten Diagnose im Schnitt von anderen Praxen verordnet werden. Auch ein Vergleich der Diagnosestatistiken und erkannten Komorbiditäten kann hilfreich sein. Sie zeigen dem Arzt, wo seine Diagnosen statistisch vom Durchschnitt vergleichbarer Praxen abweichen. Neben der erhöhten Transparenz über die Besonderheiten der eigenen Praxis können diese Informationen auch Hinweise für Verbesserungen geben.
Das neue Statistik-Modul CGM BENCHMARKS von CompuGroup Medical Deutschland AG (CGM) liefert dem Arzt genau diese Vergleichsgrößen. Es berechnet für eine Vielzahl von Parametern die Durchschnittswerte vergleichbarer Praxen und stellt die Unterschiede dieser Vergleichswerte zur eigenen Praxis dar. Ärzte können auf diese Weise zum Beispiel erkennen, ob sie ggf. Leistungsziffern übersehen haben, ob sie eine für ihre Fachgruppe typische Diagnosegruppe unterdurchschnittlich häufig stellen oder ob sie andere Medikamente verordnen als ihre Kollegen. Die Vergleiche können dabei auch auf bestimmte Altersgruppen von Patienten bezogen werden.
„Mithilfe von CGM BENCHMARKS kann ich zu jeder Diagnose sehen, welche Wirkstoffe die Kolleginnen und Kollegen meiner Fachgruppe typischerweise verordnen und so mein Verordnungsverhalten reflektieren“, erläutert Dr. Stanislaw Nawka, Allgemeinmediziner aus Hamburg und Nutzer der CGM BENCHMARKS. Herr Julius Stenzel, Allgemeinmediziner aus Wesseling und ebenfalls Nutzer der CGM BENCHMARKS, ergänzt: „Außerdem sehe ich in Echtzeit, welche Privat- und Kassenleistungen ich im Vergleich zu meiner Fachgruppe erbringe."
„Viele Ärzte beurteilen die Resultate ihrer Tätigkeit noch immer alleine anhand persönlicher Einschätzungen. Für ein fundiertes Praxismanagement werden jedoch verlässliche und repräsentative Vergleichswerte benötigt“, erklärt Dr. Philip Groth, General Manager der docmetric GmbH, ein Tochterunternehmen der CompuGroup Medical Deutschland AG, das auf die Auswertung anonymisierter Daten spezialisiert ist. „Spätestens wenn sich zeigt, dass die eigene Abrechnungssumme empfindlich von den Fachkollegen abweicht, lohnt es sich näher zu prüfen, was die Kollegen anders machen.“ Dr. Groth verweist gleichzeitig auch auf den zweiten wichtigen Mehrwert, von dem die Anwender des Statistik-Moduls profitieren können: „Die CGM BENCHMARKS liefern daneben hilfreiche Vergleichsgrößen zu den durchschnittlich getätigten Diagnosen und Verordnungen in deutschen Arztpraxen. Diese Informationen dienen nicht nur der betriebswirtschaftlichen Einordnung, sondern haben auch das Potenzial, die Gesundheitsversorgung in Deutschland transparenter zu gestalten und langfristig sogar zu verbessern.“
Aktuell können alle Nutzer eines CGM-Arztinformationssystems sich für die CGM BENCHMARKS im Statistikbereich ihres Arztinformationssystems registrieren, indem sie in einem Fenster, das beim Öffnen der Statistiken erscheint, ihre Zustimmung für die Erhebung der anonymisierten statistischen Daten erteilen. Alternativ ist dies über den Registrierungsprozess auf www.docmetric.de/benchmarks möglich. Anschließend können die teilnehmenden Ärzte die CGM BENCHMARKS kostenlos nutzen. Die Auswertungen sind derzeit für ambulante Allgemeinmediziner und Gynäkologen verfügbar. Weitere Fachgruppen folgen im Laufe des ersten Halbjahres 2021.
Bei der Erstellung der Statistiken für CGM BENCHMARKS gelten höchste Anforderungen an den Datenschutz. CGM BENCHMARKS verwenden ausschließlich anonymisierte, statistische Informationen aus den Arztinformationssystemen der teilnehmenden Ärzte. Somit gilt, dass für die CGM BENCHMARKS nur solche Daten erhoben werden, bei denen weder ein Rückbezug auf den Patienten, die Praxis oder den Arzt möglich ist. Die statistischen Vergleiche mit der eigenen Praxis sind daher auch nur für den anwendenden Arzt sichtbar, der die CGM BENCHMARKS aus dem eigenen CGM-Arztinformationssystem heraus aufruft. Es erfolgt keinerlei Weitergabe von Rohdaten an Dritte.