Medizinische (MFA) und Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) bewerten Digitalisierungsmaßnahmen nicht immer als entlastend. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Befragung von Praxisteams durch das PKV Institut. Dabei wird einmal mehr deutlich, welche Rolle technische Aspekte spielen.
17 Prozent nutzen ein digitales Telefonassistenzsystem, 32 Prozent Online-Terminbuchung, 44 Prozent digitale Weiterbildungsangebote: Zahlen wie diese lassen laut dem PKV Institut den Rückschluss zu, dass Arzt- ebenso wie Zahnarztpraxen der Digitalisierung prinzipiell offen gegenüberstehen.
Mehraufwände statt Entlastung
Gleichzeitig sind es vor allem gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen, die laut den Angestellten eher Mehraufwände verursachten, statt für Entlastung zu sorgen. Hierzu zählt zum Beispiel die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Über 80 Prozent der Praxen nutzen bereits die vorgeschriebenen Verfahren, von denen jedoch 85 Prozent angeben, hierdurch keine Entlastung zu spüren. Dem gegenüber stehen 68 Prozent zufriedener Patient:innen: Sie bewerten die eAU gut bis sehr gut.
Kompatibilität von IT- und Prozess-Infrastruktur entscheidend
Die Verantwortlichen des Fortbildungsinstituts sehen einen Zusammenhang zwischen guter technischer Vorbereitung und späterer Anwenderzufriedenheit. So sei es im Zuge der Digitalisierung von großer Wichtigkeit, neue Lösungen jeweils mit der vorhandenen IT- und Prozess-Infrastruktur abzugleichen und in Einklang zu bringen. Genau dies sei bei nur etwa 60 Prozent der Befragten Praxen der Fall. Bei weiteren 28 Prozent sind die eingesetzte Praxissoftware und neue digitale Lösungen nur teilweise kompatibel. Hierzu passt die Bewertung der Einführungsprozesse neuer Tools: Als „sehr gut“ empfanden sie 38 Prozent der befragten Teams, als „nicht so gut“ 49 Prozent.
Über Sektorengrenzen hinweg
Interoperabilität ist eine wesentliche Voraussetzung für eine sichere und nachhaltige Digitalisierung im Gesundheitswesen. Je reibungsloser z. B. bewährte Arztinformationssysteme mit den Mehrwertanwendungen der Telematikinfrastruktur (TI) funktionieren, desto größer sind die Effizienzgewinne für alle Beteiligten und desto mehr werden Angestellte wie MFA und ZFA entlastet. Der CGM-Grundsatz „Synchronizing Healthcare“ erhält vor diesem Hintergrund zusätzlich Gewicht und erklärt, warum sich immer mehr Arztpraxen für digitale Lösungen entscheiden.
TI verbindet
Die TI vernetzt jetzt schon Arzt- und Zahnarztpraxen, Apotheken, Medizinische Versorgungszentren
und Krankenhäuser - und bald schon ambulante
und stationäre Pflegeeinrichtungen,
Physiotherapeuten und Hebammen miteinander.