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TI-Anbindung von Pflegeeinrichtungen: Viele Vorteile, geförderte Ausgaben

28. Juli 2021 | Dr. Dorothée Zerwas

Schnell mal vom Hausarzt elektronisch den Arztbrief erhalten oder den Medikationsplan eines Bewohners an das Krankenhaus schicken: Die digitale Kommunikation von Pflegeeinrichtungen mit anderen Leistungserbringern war bisher entweder schwer realisierbar oder entsprach nicht den Anforderungen an die Datensicherheit. Der Kommunikationsstandard KIM schließt diese Lücke im Informationsfluss – und ist eine der Mehrwertanwendungen der Telematikinfrastruktur, die modellhaft auch Pflegeeinrichtungen offensteht.

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist eine speziell für das deutsche Gesundheitswesen entwickelte IT-Infrastruktur, die den technischen Rahmen für digitale Anwendungen liefert. Als erste Anwendungen wurden das elektronische Notfalldatenmanagement (NFDM) sowie der elektronische Medikationsplan (eMP) und mit der Fachanwendung Kommunikation im Medizinwesen (KIM) ein digitaler und sicherer Kommunikationsweg etabliert. Die Anwendungen über die TI sind besonders sicher, da sie – einfach formuliert – in einem geschlossenen digitalen Raum stattfinden, zu dem nur Heilberufler, Gesundheitseinrichtungen und Kostenträger etc. einen Schlüssel bekommen.

Gefördert und sinnvoll

Um den strengen Zugang zu überwachen, sind für die Nutzung der TI spezielle Hardwarekomponenten – sogenannte Konnektoren und Kartenlesegeräte – sowie die Beantragung von Ausweisen als Zugangsberichtigung nötig. Das klingt erst einmal kompliziert und aufwendig. Es gibt aber gleich mehrere Argumente dafür, dass sich die Erweiterung der TI und die Teilnahme lohnen.

Für die anfallenden Kosten der Anbindung und dem laufenden Betrieb der TI, erhalten die Pflegeeinrichtungen entsprechende Pauschalen – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Somit werden die knappen Budgets der Einrichtungen nicht belastet.

Darüber hinaus sorgen die Mehrwertanwendungen dafür, dass die Informationsdichte steigt und die zu einer Behandlung relevanten Informationen allen Beteiligten zur Verfügung stehen. Aktuell geschieht das über KIM – sozusagen einer speziellen Mail-Adresse für den sicheren medizinischen Datenaustausch. Dieser ist nur in Verbindung mit der TI-Anbindung nutzbar. KIM-Postfächer können hier bestellt werden.

Gut gerüstet mit der CGM

Perspektivisch sollen die medizinischen Daten der Klienten in der elektronischen Patientenakte (ePA) gesammelt werden. Deren Einverständnis vorausgesetzt, können alle an die TI angebundenen Einrichtungen dann auf diese Daten zugreifen – auch Pflegeeinrichtungen. Die Versorgung der Bewohner wird damit sicherer, der Verwaltungsaufwand für die Pflegenden geringer.

Die ersten Pflegeeinrichtungen konnten sich bereits im Herbst vergangenen Jahres für ein Modellprojekt anmelden, das zum 1. Juli 2021 begann. Die CGM hat bereits die technischen Voraussetzungen geschaffen, damit die registrierten Einrichtungen pünktlich und hürdenlos starten können.

Weitere Informationen zur Anbindung von Pflegeeinrichtungen an TI finden Sie hier.

Die genauen Anforderungen für das Modellprogramm gemäß § 125 SGB XI finden Sie hier.

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