Die Telematikinfrastruktur (TI) ist eines der größten IT-Projekte der Welt.
Die TI besteht aus einer Vielzahl von Bestandteilen und Komponenten. Ziel ist der sichere und verschlüsselte intersektorale Informationsaustausch und die Vernetzung aller Akteure im Bereich der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen im deutschen Gesundheitswesen sowie eine Anbindung an vergleichbare europäische Vorhaben für eine sichere, optimale und Patienten- bzw. Klienten zentrierte Versorgung.
Die gematik, also die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH, setzt die vom Gesetzgeber vorgegebenen Ziele um. Dazu werden Konzepte und Spezifikationen entwickelt, über Ausschreibungen Anbieter ausgewählt und deren Umsetzungen zertifiziert. Die Gesellschafter der gematik sind gesetzlich geregelt. Größter Anteilseigner der gematik ist das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). |
Nutzer der Telematikinfrastruktur sind Leistungserbringer und deren Kammern bzw. Körperschaften des Öffentlichen Rechts, Kostenträger und deren Spitzenverbände sowie Patienten und Klienten der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Die Teilnahme der privaten Krankenversicherung und deren Versicherungsnehmer erfolgt auf freiwilliger Basis.
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Ein Anbieter wird durch Ausschreibung von der gematik ausgewählt und verantwortet seine Komponenten und Dienste gegenüber der gematik. Ein Anbieter kann seine Services selbst erbringen oder durch Betreiber erbringen lassen.
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Hersteller erzeugen physische Geräte oder Software, die der Produkthaftung unterliegen und welche dezentral beim Nutzer der TI zum Einsatz kommen. Die Produkte der Hersteller werden von der gematik zertifiziert und durch den Hersteller, ReSeller oder Dienstleister vor Ort in den Warenverkehr gebracht.
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Die Karten authentifiziert das Kartenterminal gegenüber dem E-Health Konnektor und der Telematikinfrastruktur. Die Karte gewährleistet die Prüfung der Berechtigung des Zugriffs auf Versichertenstammdaten auf elektronischen Gesundheitskarten (eGK), die in das E-Health Kartenterminal online gesteckt werden, in dem die gSMC-KT installiert ist. |
Der Konnektor hält die möglichen TI-Fachverfahren vor und spricht diese Dienste innerhalb der Telematikinfrastruktur an. Die Konnektoren unterstützen hier für Produkt Typ Versionen (PTVs). Konnektoren werden dazu eingesetzt, Kartenterminals an die TI anzubinden. Die Anzahl der Kartenterminals ist hierbei spezifikationsbedingt begrenzt.
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Um den VPN-Zugangsdienst nutzen zu können und somit einen Zutritt zur sicheren Telematikinfrastruktur zu erhalten, ist ein Bundle an Voraussetzungen zu erfüllen. Benötigt werden ein E-Health Konnektor mit einem TI spezifischen VPN-Zugangsdienst, ein Kartenterminal mit gSMC-KT, eine SMC-B für die Authentifizierung der Institution und ein elektronischer Berufsausweis (eBA) oder Heilberufsausweis (HBA) zur Authentifizierung der Person.
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Das eHealth Kartenterminal ist eines von zwei Hardware Endgeräte, mit dem die Authentifizierung der Institution oder einer Person durchgeführt werden kann. Das Kartenterminal nimmt dazu als Micro-SIM die gerätespezifische Secure Module Card (gSMC-KT) und die SMC-B auf. Zusätzlich können im Kreditkartenformat ein eBA oder HBA sowie eine eGK aufgenommen werden. Alternativ zu einem Kartenterminal neben der Tastatur kann auch ein in die Tastatur integriertes Kartenterminal genutzt werden. Hierzu ist der Austausch der bestehenden Tastatur für den PC oder des Terminals notwendig. |
Die SMC-B wird an einem der drei Karten-Slots am Kartenterminal eingeführt. Die SMC-B ist Voraussetzung für die Anmeldung des Konnektors mit dem VPN-Zugangsdienst an der TI. Die SMC-B wird von der vertretungsberechtigten Person der Institution beantragt und auf diese für die Institution ausgestellt. In der Regel übernehmen die Kammern oder Vereinigungen der Heilberufe die Ausgabe der Karte. Ist die Gesundheitsinstitution nicht Kammer-gebunden, übernimmt die Ausgabe das elektronische Gesundheitsberuferegister eGBR. Die SMC-B ist approbierten Berufen vorbehalten. Für Kammern zur Kommunikation mit deren Mitglieder wird die SMC-B Org ausgegeben. Für den Sektor der Sozialwirtschaft wird die SMC-B Pflege ausgegeben. Teilnehmer am §125 SGB XI Modellvorhaben bekommen übergangsweise eine SMC-B Org ausgegeben. Die SMC-B Org unterscheidet sich in den Rechten innerhalb der TI von der SMC-B. |
Die TI erfordert eine persönliche Identifizierung des Nutzers. Personen des Gesundheitswesens, die an der TI teilnehmen, und nicht approbiert sind, erhalten dafür einen elektronischen Berufsausweis (eBA), der beim elektronischen Gesundheitsberuferegister (eGBR) beantragt werden muss.
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Die TI erfordert eine persönliche Identifizierung des Nutzers. Personen des Gesundheitswesens, die an der TI Teilnehmen dürfen und approbiert sind, erhalten dafür einen Heilberufsausweis (HBA), der bei der jeweiligen Kammer des Sektors beantragt werden muss.
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Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ist der Ausweis des Versicherten des gesetzlichen Krankenversicherers. Innerhalb der TI ist die eGK die digitale Authentifizierung der Versicherten.
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Wenn die Telematikinfrastruktur dem Bild einer Autobahn entspricht, sind die TI Fachanwendungen Fahrzeuge, die abhängig von ihrem Zweck so gebaut sind, einfache oder komplexe Informationen zu transportieren, diese Informationen in sicheren Lagerhäusern gemäß des Bedarfs vorzuhalten oder nach Genehmigung des Patienten oder Klienten abzurufen und weiter zu transportieren. |
Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheingung (eAU) oder der Elektronische Heil- und Kostenplan (eHKP) sind TI Fachverfahren, welche einer genauen Spezifikation entsprechen. Die Spezifikation erlaubt es, dass medizinische Informationsobjekte in einem Datenaustausch von Primär- zu Primärsystem möglich wird.
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TI Fachanwendungen sind Mehrwertanwendungen für die Nutzer der Telematikinfrastruktur, die verbindlich einer genauen technischen und organisatorischen Spezifikation folgen. Diese sind das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), Notfalldatenmanagement (NFDM), Elektronischer Medikationsplan (eMP), Qualifizierte Elektronische Signatur (QES), Kommunikation im Medizinwesen (KIM), die Elektronische Patientenakte (ePA), Elektronische Rezept (e-Rezept), usw. Eine TI Fachanwendung kann nun ein TI Fachverfahren enthalten. Die TI Fachanwendung KIM nutzt das TI Fachverfahren Heil- und Kostenpläne (Dienstkennung: HKP) zwischen Primärsysteme strukturiert als Medizinische-Informations-Objekte (MIO) auszutauschen. TI Fachverfahren sind sektorenübergreifend zwischen den Primärsystemherstellern und Verbänden zu spezifizieren, auditieren und von der gematik zu zertifizieren. Die TI Fachverfahren werden DER Grund werden, der die Telematikinfrastruktur in der nahen Zukunft einen hohen Innovations- und Akzeptanzschub für die Digitalisierung in der Pflege bringen wird. TI Fachverfahren sind echte Mehrwertanwendungen. |
Im TI Fachverfahren KIM ist eine KIM-Adresse ein Postfach eines in der TI registrierten Nutzers, egal ob dies eine Person, Rolle oder Organisationseinheit einer Institution ist. Eine TI-Dienstkennung ist die Kurzbeschreibung eines TI Fachverfahrens, wie das Kürzel HKP für den Heil- und Kostenplan. Jede KIM-Nachricht eines TI Fachverfahrens enthält also beide Informationstypen, den Absender und Empfänger einer KIM-Nachricht über deren KIM-Adresse, sowie die Dienstkennung und deren Version des TI Fachverfahrens. |
TI Fachanwendungen sind Mehrwertanwendungen für die Nutzer der Telematikinfrastruktur, die verbindlich einer genauen technischen und organisatorischen Spezifikation folgen. Diese sind das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM), Notfalldatenmanagement (NFDM), Elektronischer Medikationsplan (eMP), Qualifizierte Elektronische Signatur (QES), Kommunikation im Medizinwesen (KIM), die Elektronische Patientenakte (ePA), Elektronische Rezept (e-Rezept), usw.
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Für Rehabilitationseinrichtungen besteht diese Verpflichtung nicht, der Anschluss an die Telematik Infrastruktur ist freiwillig Zum jetzigen Zeitpunkt können Rehabilitationseinrichtungen keine SMC-B erwerben und daher aus technischen Gründen nicht an der TI teilnehmen. (Stand:14.10.21) |
Ab 01.01.2022: Sanktion, wenn Krankenhaus zu/ab diesem Zeitpunkt nicht an der Telematikinfrastruktur angeschlossen ist: Stand: 14.10.2022 |
Im TI Fachverfahren KIM ist eine KIM-Adresse ein Postfach eines in der TI registrierten Nutzers, Eine TI-Dienstkennung ist die Kurzbeschreibung eines TI Fachverfahrens, wie das Kürzel HKP für den Heil- und Kostenplan. Jede KIM-Nachricht eines TI Fachverfahrens enthält also beide Informationstypen, den Absender und Empfänger einer KIM-Nachricht über deren KIM-Adresse, sowie die Dienstkennung und deren Version des TI Fachverfahrens. |
Das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) erfordert eine Anbindung an das Primärsystem der Pflege. Das Einlesen der gespeicherten Daten der eGK in das Primärsystem des Arztes ist das wohl bekannteste Einsatzszenario der eGK. Da für die Klienten-Neuanlage im stationären Umfeld weit mehr Informationen notwendig sind, als auf der eGK bereitgestellt werden, ist davon auszugehen, dass andere Mehrwertanwendungen der TI den Vortritt bekommen. |
Das Notfalldatenmanagement (NFDM) erfordert eine Anbindung an ein Primärsystem. Patienten und Klienten können sich freiwillig den Notfalldatensatz auf Ihre eGK schreiben sowie aktualisieren lassen. Die Durchdringung des NFDM auf der eGK ist aktuell nicht bekannt. Das Digitale Versorgungs- und Modernisierungsgesetz gibt der gematik jedoch vor, dass der eMP wie auch das NFDM zu einer Patientenkurzakte zusammenzufassen und darüber hinaus beide TI Fachanwendungen von der eGK zu lösen und in die ePA zu verlagern sind. Primärsystemhersteller der Reha werden daher die Anbindung der ePA in den Fokus nehmen und über diesen Weg gepflegte Daten des Arztes oder Apothekers in Ihr Primärsystem aufnehmen. |
Der elektronische Medikationsplan (eMP) erfordert eine Anbindung an ein Primärsystem. Der eMP ist von der gematik für den schreibenden oder aktualisierenden Zugriff für Ärzte oder Apotheker auf die eGK konzipiert worden. Die Durchdringung des eMP auf der eGK ist aktuell nicht bekannt. Das Digitale Versorgungs- und Modernisierungsgesetz gibt der gematik jedoch vor, dass der eMP wie auch das NFDM zu einer Patientenkurzakte zusammenzufassen und darüber hinaus beide TI Fachanwendungen von der eGK zu lösen und in die ePA zu verlagern sind. Primärsystemhersteller der Reha werden daher die Anbindung der ePA in den Fokus nehmen und über diesen Weg gepflegte Daten des Arztes oder Apothekers in Ihr Primärsystem aufnehmen können. |
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist die Zukunft des vernetzten Gesundheitswesens und der zentralen Datenhaltung von Gesundheitsdaten von einem Patienten oder Klienten. Ab Januar 2021 wird die jeweilige gesetzliche Krankenkasse Ihren Versicherten eine zentrale ePA und ein Front-End des Versicherten (FdV) bereitstellen. Ärzte und Apotheker können über Ihr Primärsystem Daten in die ePA schreiben, wie z.B. den elektronischen Medikationsplan oder den Notfalldatensatz. Der Versicherte kann auf die Daten mit dem FdV zugreifen. Ab Januar 2022 wird der Versicherte ein Berechtigungssystem erhalten, um den Zugriff auf die ePA gezielt nach den Bedürfnissen und Behandlungszweck zu steuern. Dies wird aktuell als großes Akzeptanzkriterium für die Verbreitung der ePA gesehen. |
Die Kommunikation im Medizinwesen (KIM) erfordert eine Anbindung an ein Primärsystem. Mit KIM kann die Reha Ihre heute unsichere Kommunikation via FAX und Mail sofort und intersektoral umstellen. Mit einer KIM Adresse ausgestattet, kommuniziert die Rehaeinrichtung mit den Leistungserbringern wie Arzt und Apotheke über deren sichere KIM Adresse. Der Nutzen liegt auf der Hand: |
KIM (ehemals KOM-LE; Kommunikation zwischen Leistungserbringern) steht für Kommunikation im |
Dazu gibt es bis jetzt noch keine Informationen Ist noch nicht festgelegt, gibt noch keine offizielle Regelung |
Die Kommunikation im Medizinwesen ist eine TI Fachanwendung, welche nur innerhalb der Telematikinfrastruktur verwendet werden kann. KIM Nachrichten können nur von Personen, Rollen oder Organisationen versendet und empfangen werden, die |
Die KIM-Adresse ist wie eine Mailadresse aufgebaut; es gibt Informationen vor und nach dem @. Postfachname: Beispiele für Postfachadressen: Top-Level-Domain: Sublevel-Domain: Beispiele für Sub-Level-Domains: Hinweis zu persönlichen Postfächern: |
Im KIM-Web-Shop der CGM. |
Nein, die TI Fachanwendung Kommunikation im Medizinwesen (KIM) lässt keine Mails zu, welche nicht als Top-Level-Domain die Endung .kim.telematik aufweisen. Ein Versand zwischen den regulären Top-Level-Domain wie etwa .de oder .com und der Top-Level-Domain kim.telematik wurde aus Gründen der Sicherheit der Kommunikation im Medizinwesen nicht von der gematik spezifiziert und ist somit nicht möglich. |
Ja, für ambulante und stationäre Einrichtungen des Sozialwesens aller Hilfearten, wie auch für stationäre Einrichtungen des Gesundheitswesen wurde ein KIM Postfach bereitgestellt, welches KIM-Nachrichten ohne Beschränkung des Datenvolumens vorsieht. Dieses kann nur über den Web-Shop für stationäre Einrichtungen bestellt werden. Das unbeschränkte Datenvolumen bezieht sich auf die Größe der einzelnen Mail. Die Limitierung der Postfachgröße ist rein technisch gegeben. Die Spezifizierung der gematik gibt vor, dass KIM-Nachrichten automatisch im KIM-Postfach nach 90 Tagen durch die KIM-Fachanwendung gelöscht werden. Das Datenvolumen eines Postfachs (Postfachgröße) entspricht somit dem Datenvolumen aller Mails eines KIM-Postfachs innerhalb von 90 Tagen. |
Das KIM-Postfach eignet sich nicht als Mail-Speicher, da aufgrund der Spezifikation der gematik, die Nachrichten in der Kommunikation im Medizinwesen nach 90 Tagen gelöscht werden. Als Institution ist daher Sorge zu tragen, dass die verantwortlichen Mitarbeiter für ein KIM-Postfach die KIM-Nachrichten in der Akte des Klienten oder Patienten (idealerweise digital) speichert. |
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Konnektor-Produkttypversion für die Nutzung der TI Fachanwendung Versichertenstammdaten-Management (VSDM).
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Konnektor-Produkttypversion als Ergänzung zum PTV 1 für die Nutzung der TI Fachanwendung Qualifizierte Elektronische Signatur (QES)
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Konnektor-Produkttypversion als Ergänzung zum PTV 1 für die Nutzung der TI Fachanwendung Notfalldaten-Management (NFDM) und elektronischer Medikationsplan (eMP) und Funktionalität zur Qualifizierten Digitalen Signaturerstellung und -prüfung, wie die Ver- und Entschlüsselung von Daten. |
Konnektor-Produkttypversion als Ergänzung zum PTV 3 für die Nutzung der TI Fachanwendung elektronische Patientenakte (ePA) in der Stufe 1. |
Konnektor-Produkttypversion als Ergänzung zur PTV 4 Erweiterung um die Komfortsignatur. |
Konnektor-Produkttypversion als Ergänzung zum PTV 4 für die Nutzung der TI Fachanwendung elektronische Patientenakte (ePA) in der Stufe 2. |