Jeder zweite Erwachsene leidet in Deutschland an Parodontitis. Eine neue Richtlinie zur systematischen Behandlung regelt nun erstmals, wie Zahnärzte die Volkskrankheit mit einem umfangreichen Maßnahmenprogramm bekämpfen. Ab dem 1. Juli können vertragsärztliche Praxen ihre Patienten in Sachen Parodontitis nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zahnmedizinischer Erkenntnisse therapieren und die Leistungen entsprechend abrechnen.
Längst ist bekannt, dass die unbehandelte chronische Zahnfleischentzündung nicht nur die Mundgesundheit betrifft, sondern auch chronische Erkrankungen und Infektionen begünstigt − auch ein Zusammenhang mit der Schwere eines Covid19-Verlaufs wurde von einer Studie bestätigt. Eine frühzeitige Therapie und entsprechende Aufklärung wirken sich deshalb positiv auf die Allgemeingesundheit aus. Im Kampf gegen die Volkskrankheit fehlten im Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung genau dazu jedoch bisher verankerte Leistungen. Mit der neuen Richtlinie zur systematischen Behandlung von Parodontitis haben der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) nun die Voraussetzungen geschaffen, das zu ändern. Angepasst an den Wissensstand der Forschung gilt das Konzept als wichtiger versorgungspolitischer Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der Mundgesundheit.
Nachsorge schließt entscheidende Lücke
Patienten können laut der Richtlinie die neuen Leistungen zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen (PAR-Richtlinie) ab dem 1. Juli in vertragszahnärztlichen Praxen in Anspruch nehmen. Das umfassende Maßnahmenprogramm basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich Parodontitis und soll auf den individuellen Bedarf eines Patienten ausgerichtet sein. Um das Verständnis für die Bedeutung von chronischen Entzündungen zu verbessern, sollen neben einer persönlichen Unterweisung im Bereich Mundhygiene auch ein parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch stattfinden. Den nachhaltigen Erfolg einer Behandlung soll dann eine strukturierte Nachsorge sichern: Diese unterstützende Parodontitistherapie richtet sich nach dem individuellen Bedarf und Patientenrisiko und findet in der Regel zwei Jahre nach der Behandlung statt.
Durchdachte Tools für Zahnärzte
Die CGM Dentalsysteme unterstützen Ärzte bei der Umsetzung der neuen Anforderungen mit den Modulen „Z1 Karies- und PAR-Risikoanalyse“ und „Z1 Perio-Prevention“. So erstellen Praxen mit Hilfe der Tools individuelle Präventionspläne und behalten geplante Therapien ihrer Patienten aufgrund von Risikobeurteilungen stets im Blick. Mit CGM Z1.PRO optimieren Zahnärzte darüber hinaus Arbeitsabläufe, steigern die Patientenzufriedenheit und sparen Zeit bei Verwaltungsaufgaben.