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Moderne Offizin - digitale Erlebniswelt Apotheke

11. Januar 2021 | Julia Girnus
Digitale Sichtwahl Apotheke

Moderne Technologien steigern nicht nur die Effizienz aller Prozesse hinter den Kulissen. Auch vor der Freiwahl und vor der Sichtwahl machen digitale Tools nicht Halt. Wie sieht die moderne Offizin aus?

Ohne digitale Lösungen läuft nichts in öffentlichen Apotheken. Im Zentrum stehen seit langer Zeit Warenwirtschaftssysteme mit ihren zahlreichen Schnittstellen. Kommissionierautomaten steigern die Effizienz bei der Abgabe von Arzneimitteln. Und Taxationssysteme sowie Datenbanken unterstützen Apothekenteams mit wichtigen Informationen. Rezeptscanner wiederum optimieren die Verarbeitung von Verordnungen. Damit ist das Spektrum an Möglichkeiten längst nicht ausgeschöpft. Ein Streifzug durch die moderne Offizin.

Virtuelle Sichtwahl: Digitale Regale mit zahlreichen Möglichkeiten

OTC-Präparate der Sichtwahl spielen neben dem Rx-Sortiment beim Umsatz eine wichtige Rolle, sind wegen möglicher Rabatte aber auch ein Anreiz für Neukunden. Oft werden Themen mit starkem saisonalem Bezug bespielt, und Apothekenangestellte zeigen ihre Beratungskompetenz. Diesen Argumenten stehen bei klassischer Produktpräsentation einige Nachteile gegenüber. Bislang platzieren Apothekenteams Packungen im Regal. Sie müssen in Zeiten mit großem Umsatz Lücken regelmäßig auffüllen und beim Themenwechsel viele Meter Regalfläche umgestalten – oder Packungen regelmäßig abstauben.

Die Alternative: Aus mehreren Flachbildschirmen entsteht eine durchgängige virtuelle Sichtwahl. Mit wenigen Klicks lassen sich neue Produkte einspielen, inklusive passender Designelemente. Ein weiterer Touchpoint, eine virtuelle Kontaktfläche zwischen Konsumenten und Produkten, entsteht – auch für Inhalte des gedruckten Flyers.

Digitale Gestaltungselemente wirken auf Kunden modern und innovativ. Vom HV-Tisch aus können Apotheker je nach System einzelne Monitore für ihre Beratung nutzen und kurzzeitig weitere Informationen einblenden. Das Medikament selbst kommt aus dem Kommissionierer bis an den POS. Auch ohne diese Technologie lohnt sich eine virtuelle Sichtwahl. Während Kunden auf ihre Medikamente warten, nehmen sie auf den Monitoren diverse Angebote der Apotheke wahr. Die Chance auf Zusatzverkäufe steigt.

Virtuelle Freiwahl: Offizin wird digitaler Shop vor Ort

Digitale Tools machen auch vor der Freiwahl nicht Halt. Wie könnte dies aussehen? Große Monitore präsentieren alle Waren perfekt – die Offizin wird zum digitalen Shop vor Ort. Neben Angeboten finden Kunden alle wichtigen Informationen auf den Displays mit Touchscreen-Funktionalität.

Dem bekannten Wunsch nach Haptik beim Einkaufen kommen Apothekenleiter durch einzelne Tester nach, etwa bei Kosmetika oder bei Wellness-Produkten. Entscheiden sich Kunden für Produkte, packen sie diese in einen virtuellen Warenkorb. Erst an der Kasse bezahlen sie und erhalten alle Artikel. Ein angenehmer Nebeneffekt: Diebstahl gehört der Vergangenheit an. 

Beispiel eines innnovativen Apothekenkonzeptes

Wer auf eine digitale Freiwahl oder Sichtwahl setzt, bewegt sich gewaltig in Richtung Zukunft. Dennoch halten solche Konzepte an der jahrhundertealten Einteilung fest: Kunden betreten die Offizin und gehen durch den Freiwahlbereich an den HV-Tisch. Dort erhalten sie Rx-Präparate oder OTCs.

Innovative Apothekenkonzepte lösen solche Strukturen komplett auf. In der gesamten Offizin befinden sich Monitore, die mit stimmungsvollen Bildern für Sichtwahl- oder Freiwahl-Produkte werden. Und Apotheker oder PTA verschanzen sich nicht mehr hinter dem HV-Tisch, sondern arbeiten an Beratungsinseln mit abgesenkten Displays. Auch hier ergänzen digitale Medien das Gespräch. Alternativ sind Angestellte in der Offizin mit Tablet-Computern unterwegs. Präparate kommen wie üblich aus dem Kommissionierer.

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Was in der modernen Offizin nicht fehlen sollte:

Chancen und Risiken abwägen

Für digitale Konzepte sprechen aus strategischer Sicht einige Aspekte: Kunden nehmen die Apotheke als modernen Dienstleister wahr, und nicht als verstaubtes Museum mit Glasgefäßen aus Kaisers Zeiten. Gleichzeitig setzen Inhaber ihr Personal effizienter ein. Wer mehrere Betriebsstätten hat, kann digitale Flächen auch zentral bespielen und beispielsweise eine PKA dafür abstellen.

Dem stehen je nach Konzept mehr oder minder große Investitionen für Innenarchitekten, für Hardware und für Software gegenüber. Bevor sich Apothekenleiter zu solchen Schritten entscheiden, lohnt es sich außerdem, einen Blick auf Zielgruppen zu werfen. Apotheken in frequentierten, innerstädtischen Lagen mit modern eingestellten Kunden werden von Digitalstrategien profitieren. Wer eine altehrwürdige Dorf- oder Quartier-Apotheke mit traditioneller Kundschaft hat, sollte seine Planungen gut überdenken und vorab per Marktanalyse Meinungen der Zielgruppe einfangen.

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