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Bei der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens fällt Deutschland weiter zurück. Dieses Ergebnis einer aktuellen Fraunhofer-Studie deckt sich mit anderen internationalen Erkenntnissen. Doch sie leitet daraus auch konkrete Handlungsempfehlungen ab.
Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens hinkt hinterher
Dänemark, Estland, Spanien oder Österreich: dem Digitalisierungsstand ihrer Gesundheitssysteme hält Deutschland nicht Stand. Stattdessen zählt Deutschland inzwischen zu den europäischen Schlusslichtern. Zu dem Ergebnis ist nun auch eine Studie1 des Fraunhofer ISI gekommen, die im Auftrag der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) das Voranschreiten der Digitalisierung im deutschen Gesundheitssystem untersucht hat. Zuletzt wurde der mangelhafte Fortschritt im Kontext der Corona-Pandemie deutlich: Überall fehlen digitale Kommunikationsstrukturen, was enorme Kosten, Zeitaufwände und zusätzlichen Personaleinsatz verursacht.
Zentrale Ursachen
Doch warum ist das so – auch vor dem Hintergrund eines aussichtsreichen Starts Ende der neunziger Jahre? Die Studie ist dieser Frage auf den Grund gegangen und identifiziert vor allem sechs Ursachen:
Interessenskonflikte der vielen beteiligten Akteursgruppen
Bürokratie
Hohe Technologiekosten
Sicherheitsbedenken
Regulatorische Unsicherheiten
Mangelhafte Einbindung in Entscheidungsprozesse
In der Befragung bekräftigen z. B. unterschiedliche Akteure die Dringlichkeit und Wichtigkeit der Digitalisierung, betonen aber unabhängig voneinander, dass hierbei keine eigenen Interessen gefährdet werden dürfen. Diese Aussagen zeugen von einer mangelhaften Einbindung in Entscheidungs- bzw. Implementierungsprozesse. Das führt dazu, dass Interessen nicht beachtet werden und Ergebnisse wiederum keine Unterstützung und Zustimmung erhalten. Tatsächlich zeigt ein Blick zu den deutlich besser aufgestellten, europäischen Nachbarn, dass die Beteiligten intensiver in die Entwicklung und Implementierung von E-Health-Prozessen involviert sind.
Dringende Handlungsempfehlungen
Mit den Gesetzesinitiativen der letzten Jahre wurde das Fundament für die notwendige Beschleunigung der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems gelegt – hierin sind sich die Autoren einig. Nun gelte es, sie voranzutreiben. Angelehnt an die Studienergebnisse werden folgenden Maßnahmen empfohlen:
Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur als Grundlage für die Digitalisierung
Entwicklung einer E-Health-Strategie
Lückenlose Vernetzung im gesamten Gesundheitssystem
Deutliche Verbesserung der IT-Sicherheit in Gesundheitseinrichtungen
Etablierung eines kontinuierlichen Monitorings des Digitalisierungsfortschritt
Intensivierung der Aufklärung der Bevölkerung
Verbesserung der digitalen Kompetenzen der Gesundheitsberufe
Alles aus einer Hand
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen verlangt allen Akteur:innen einiges ab. Viele Ärztinnen und Ärzte schätzen umso mehr, wenn sie in Sachen TI einem einzigen Ansprechpartner vertrauen können. Auch das ePA-PLUS-PAKET für CGM-Praxissoftware verfolgt diesen Gedanken: Ärzt:innen beziehen damit alle neuen Anwendungen aus einer Hand und können kurzfristig auf aktuelle Regelungen reagieren.
istockphoto / metamorworks
Telematik Infrastruktur aus einer Hand
Die TI erleichtert den Datenaustausch auch über Sektorengrenzen im Gesundheitswesen hinweg - sicher und zum Wohle der Patienten.
1 Die Studie basiert sie auf Literatur- und Internetrecherchen sowie auf Interviews mit 15 Vertreter:innen der zentralen Akteursgruppen des Gesundheitssystems. Im Fokus der Studie standen die Telematikinfrastruktur und Telemedizin, die elektronische Patientenakte, digitale Gesundheitsanwendungen (sogenannte »Apps auf Rezept«) sowie das elektronische Rezept.
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