Neuer Nachhaltigkeitsindex: Von der grauen Theorie in die gelebte Praxis

Wie nachhaltig ist das deutsche Gesundheitswesen bzw. wie ist ein noch sorgsamerer Umgang mit Ressourcen möglich? Antworten und Umsetzungsanstöße will ein neuer Nachhaltigkeitsindex liefern. Der zeigt, dass Nachhaltigkeit messbar ist und woran es in Deutschland vor allem mangelt.

„Nachhaltigkeit“ gehört zu den aktuell am meisten diskutierten Begriffen. Auch im Gesundheitswesen ist er längst angekommen. Doch wer genau hinschaut, muss feststellen, dass es allzu oft bei guten Vorsätzen bleibt und es an klaren Kriterien ebenso wie an echten Umsetzungsstrategien mangelt. Ein neuer Nachhaltigkeitsindex soll Abhilfe schaffen. Er wurde von Astra Zeneca und Vandage, einem Spezialisten für gesundheitsökonomische Analysen, entwickelt und durch Prof. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld wissenschaftlich unterstützt.

Komplexe Datenerhebung

Die Macher der Studie wollen Klarheit und vor allem eine valide Datengrundlage für eine verlässliche Messbarkeit schaffen. Kritiker bemängeln die zu komplexe Struktur der Datenerhebung, die sich auf die fünf Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales, Gesundheitsorganisation sowie Epidemiologie stützt, die wiederum in 23 Kategorien unterteilt sind. Die Dimension Ökologie umfasst z. B. Ressourcenmanagement, umweltbedingte Gesundheitsrisiken und Umweltmanagement. Die Bewertung erfolgt wiederum erst auf der nächsten Ebene anhand öffentlich zugänglicher Daten und 267 relevanten Indikatoren.

Viele Indikatoren noch nicht bewertbar

Seinen Ansprüchen wird der Index aktuell vor allem wegen zum Teil gravierender Datenlücken noch nicht gerecht. In der Kategorie „Ökologisches Management“, für die z. B. Indikatoren wie „Anzahl der Kliniken mit BUND-Gütesiegel“ sowie „Verbreitung von Hitzeaktionsplänen“ herangezogen werden, fehlen ca. 38 % der notwendigen Informationen. Eine noch größere Lücke klafft mit 50 % in der sozialen Dimension, wodurch viele Indikatoren nicht bewertbar sind.

Fehlende Nachhaltigkeitsziele

Trotz der aktuellen Mängel zeigt der Nachhaltigkeitsindex, dass und wie sich Nachhaltigkeit im deutschen Gesundheitswesens bewerten und messen lässt und wo dringender Handlungsbedarf besteht: So braucht Deutschland vor allem mehr messbare Nachhaltigkeitsziele. Aktuell gibt es diese nur für 12 % der definierten Indikatoren. Zudem verdeutlichen die aus den Ergebnissen ablesbaren Entwicklungstrends, dass Nachhaltigkeit noch zu viel graue Theorie und zu wenig gelebte Praxis ist: Einem positiven Entwicklungstrend bei 25 % der Indikatoren steht ein negativer Trend bei weiteren 30 % der Indikatoren gegenüber, bei allen anderen ist die Entwicklung neutral.

Datenbasierte Handlungsgrundlage

In Summe bietet der Nachhaltigkeitsindex erstmals eine datenbasierte Grundlage, um aus der Phase gut gemeinter Absichtserklärungen zur konkreten Umsetzung zu gelangen. Aus Sicht der Verantwortlichen wird überdies deutlich, dass es einer flächendeckenden Datenerhebung zu klar definierten Nachhaltigkeitskriterien bedarf, die wiederum in notwendige Gesetzgebungsprozesse fließen müssen.

Praxisgründung: Von Anfang an nachhaltig

Wer eine Praxis neu gründet, hat die Chance, Nachhaltigkeit von Anfang an strategisch mitzudenken und umsichtig in die Kosten-Nutzen-Rechnung mitaufzunehmen. Gleichzeitig entsteht hierdurch eine weitere Planungsebene auf dem ohnehin anspruchsvollen Weg zur eigenen Praxis. Profitieren auch Sie vom Rundum-Sorglos-Paket der CGM.