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Telematikinfrastruktur (TI): Gute Versorgung ist digital

21. Juli 2021

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist in den Heilberufen omnipräsent. Weniger offenkundig sind für viele Menschen Sinn und Zweck der Infrastruktur, die jetzt auch den nicht-approbierten Heilberufen offensteht. Zeit also, sich die Vorteile der TI noch einmal zu vergegenwärtigen. Und so viel sei verraten: Eine moderne, sektorenübergreifende Patientenversorgung wäre ohne die TI gar nicht denkbar. Denn die TI bietet erst den Rahmen für die sichere Kommunikation und den zeitnahen Austausch medizinischer Informationen zwischen den behandelnden Parteien.

Wie eine Tragödie zur TI führte

Die Entscheidung zum Aufbau der TI liegt schon lange zurück und war eine Folge des sogenannten Lipobay-Skandals. Zur Erinnerung: Im Jahr 2001 kam heraus, dass die Einnahme des Cholesterinsenkers Lipobay von Bayer in Verbindung mit der Einnahme anderer Medikamente zu schweren Nebenwirkungen führen kann. Der Tod von rund 100 Menschen wurde auf die Einnahme des Medikaments zurückgeführt. Als Konsequenz daraus sollte die Medikation aller Versicherten digital auf der Versichertenkarte vermerkt werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Im Jahr 2004 wurde darauf basierend der Aufbau einer sicheren Infrastruktur für den digitalen Austausch medizinischer Daten beschlossen. Mit der Einführung des E-Health-Gesetzes im Jahr 2015 begann die technische Umsetzung der TI, im November 2017 brachte die CompuGroup Medical (CGM) mit der KoCoBox MED+ dann den ersten Konnektor auf den Markt. Mit dieser Hardwarekomponente waren Gesundheitseinrichtungen fortan in der Lage, sich einen Zugang zu der sicheren Infrastruktur zu schaffen. Damit startete die Gesundheitsbranche in eine vernetzte Welt.

Heute, rund vier Jahre später, sind Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Krankenhäuser nahezu und der Apothekensektor breitflächig über Konnektoren an die TI angebunden. Die TI vernetzt die verschiedenen Akteure innerhalb des Gesundheitswesens miteinander und ermöglicht deren gesicherten Datenaustausch. Allein die CGM betreut mittlerweile rund 60.000 TI-Installationen deutschlandweit.

Analoges Arbeiten schadet den Patienten

Den Vernetzungsgedanken und das Patientenwohl im Hinterkopf ist es nun an der Zeit, dass alle weiteren Heilberufe Teil der TI werden und ihre medizinischen Daten in die TI einspeisen. Denn nur, wenn alle medizinischen Informationen zu einem Fall zusammenlaufen, kann die Patientin oder der Patient eine optimale Versorgung erfahren. Ob Hebammen, Physiotherapeuten, Pflegedienste oder Rehaeinrichtungen: Jede Versorgungsstation leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Genesung oder zur Schaffung einer besseren Lebensqualität. Und die medizinischen Informationen darüber dürfen nicht verloren gehen.

Und hier kommt die Telematikinfrastruktur ins Spiel: Sie sorgt dafür, dass vormalige Informationsinseln miteinander verbunden werden, so dass Behandlungsdaten barrierefrei fließen können – über Einrichtungs- und Sektorengrenzen hinweg. Die TI ist ein digitales Netzwerk, über das die angebundenen Einrichtungen sicher kommunizieren können. Sie besticht durch einheitliches Datenschutzkonzept, das über alle Teilnehmer hinweg den gleichen hohen Schutz der Patientendaten garantiert. Davon profitieren nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern auch die Einrichtungen selbst, denen die TI mehr Rechtssicherheit bietet.

Die ersten „spürbaren“ Anwendungen, die auf der TI liefen, waren zum Beispiel der Notfalldatensatz und der elektronische Medikationsplan, die für den Erfolg einer medizinischen Therapie unabdingbare Informationen enthalten. Allein in Deutschland werden laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sind Medikationsfehler der Grund für rund 500.000 Krankenhausnotaufnahmen pro Jahr*. Das Vorhandensein des elektronischen Medikationsplans wird diese Zahl deutlich reduzieren.

Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA).

Endlich ePA

Denn in der ePA werden künftig – sofern die Patientin oder der Patient das möchte – alle behandlungsrelevanten Daten gespeichert und stehen sektorenübergreifend für den Zugriff bereit. Als Physiotherapeut möchten Sie wissen, welche Vor- oder Zweitbefunde vorliegen? Als verantwortliche Pflegekraft in einer Rehaeinrichtung benötigen Sie vorangegangenen Lungenfunktionstests und die aktuelle Medikation? Als Hebamme möchten Sie sich über potenziell geburtsgefährdende Vorerkrankungen einen Überblick verschaffen? Über die ePA wird dieser Wissenstransfer künftig möglich sein. Ohne Zeitverzug und lückenlos. Doppeluntersuchungen werden vermieden, die Zeit für die Informationsbeschaffung entfällt. Ein weiterer Vorteil der ePA: Patientinnen und Patienten erhalten endlich die Hoheit über ihre medizinischen Daten und können über die Vergabe von Zugriffsrechten selbst bestimmen, wer diese einsehen darf.

Warum es dafür die TI braucht? Weil sensible medizinische Informationen einen besonders geschützten Raum benötigen. Die TI ist so ein Raum, der mit speziellen Sicherheitsschlössern verriegelt ist, für die nur berechtigte Personen einen Schlüssel erhalten. Bei dem Schloss handelt es sich um die sogenannten Konnektoren, wie sie die CGM bietet, der entsprechende Schlüssel ist der Heilberufsausweis, der bei D-TRUST, einem Unternehmen der Bundesdruckerei-Gruppe, unter www.d-trust.net/cgm beantragt werden kann.

Die Einrichtung dieser Barriere scheint auf den ersten Blick lästig, sie ist aber unverzichtbar, um eine klare Identifizierung der berechtigten Personen vorzuweisen und die Rechte der behandelten Personen zu schützen.

Sicher kommunizieren mit KIM

Eine weitere Anwendung, die im geschützten Raum der TI läuft, ist die sichere digitale Kommunikation über KIM (KIM = Kommunikation im Medizinwesen). KIM ist ein vorgeschriebener Kommunikationsstandard, den die Akteure des Gesundheitswesens für den elektronischen Austausch von Nachrichten und Dokumenten künftig verwenden müssen. Bekanntes Beispiel: Ab Oktober 2021 müssen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) über KIM von den Arztpraxen an die Krankenkassen gesendet werden.

Abseits dieser Pflichtanwendung hat sich KIM in den vergangenen Monaten als sicheres Kommunikationsmittel etabliert. Die KIM-Postfächer funktionieren so einfach wie normale E-Mail-Postfächer, gleichzeitig ist die Kommunikation aber geschützt.

Die Devise lautet: Wer seine Patienten schützen will, kommuniziert mit KIM. Hier geht es zum CGM KIM-Webshop.

CGM macht TI einfach

Nachdem Krankenhäuser, Arzt-, Zahnarzt- und Apotheken und gesetzliche Krankenversicherungen an die TI angebunden wurden, haben nun die nicht-approbierten Heilberufe die Gelegenheit, Teil dieses großen und großartigen Projekts zu werden. Als führendes E-Health-Unternehmen ist die CompuGroup Medical (CGM) seit vielen Jahren maßgeblich an der Entwicklung und dem Aufbau der (TI), dem digitalen Gesundheitsnetz für Deutschland, beteiligt. Mehr als 60.000 Arzt- und Zahnarztpraxen, Klinikambulanzen, Apotheken und MVZ arbeiten bereits erfolgreich mit der KoCoBoc Med+ – und es werden täglich mehr. Von dieser Erfahrung können nun auch Einrichtungen aus dem Bereich nicht-approbierte Heilberufe profitieren. Der Anschluss an die TI bietet diesen Einrichtungen und ihren Mitarbeitenden den Zugang zum Kommunikationsnetz mit behandelnden Kollegen und sorgt dafür, dass die Behandlungsqualität deutlich steigt, während der administrative Aufwand – zum Beispiel für die Beschaffung relevanter Voruntersuchungen – minimiert wird.

Weitere Infos zur Anbindung gibt es hier: www.cgm.com/ti 

* Zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen - Meldeverfahren und Zahlen, Seite 9, Stand: 12.07.2021