Eine eigene Apotheke öffnen trotz herausfordernden Zeiten? Angesichts der bevorstehenden Ruhestandswelle der Babyboomer-Generation kann der Kauf einer Apotheke ein lohnender Weg in die Selbstständigkeit sein – eine gute Vorbereitung vorausgesetzt.
Selbstständigkeit – ja oder nein? Wer darüber nachdenkt, sich beruflich auf eigene Füße zu stellen, steht auch im Apothekensektor vor einer weitreichenden Entscheidung. Während aktuell viele Betriebsschließungen im Raum stehen und kaum jemand die Gründung einer Apotheke wagt, lohnt der Blick in die Zukunft. Denn in den kommenden 10 bis 15 Jahren werden etwa ein Drittel der aktuellen Apothekeninhaberinnen und -inhaber in den Ruhestand gehen und ihre Betriebe verkaufen. Könnte eine Übernahme eine gute Option sein, um den Traum einer eigenen Apotheke zu verwirklichen?
Weniger Apotheken kümmern sich um mehr Menschen
Ja, sagen Branchenbeobachter. Denn sie sind davon überzeugt, dass kommende Inhaberinnen und Inhaber davon profitieren werden, dass die Arzneimittelversorgung zurzeit politisch wieder stärker in den Fokus rückt und gleichzeitig das Verständnis für die zentrale Rolle der Apotheken insbesondere auch im Rahmen der Lieferengpässe geschärft wird. Zudem führen sie an, dass sich die Alterspyramide weiter verschieben wird und sich weniger Apotheken um mehr alte Menschen kümmern werden. Ein Selbstläufer ist die Übernahme bzw. der Kauf einer Apotheke aber selbstverständlich nicht und es gilt, auf das richtige Pferd zu setzen.
Diese Fragen sollten Sie sich vor einer Übernahme stellen
Um abzuschätzen, ob der Kauf einer etablierten Apotheke eine gute Investition ist, sollten u. a. folgende Punkte in Augenschein genommen werden:
- Rentabilität: Wie hoch ist der Umsatz der Apotheke?
Wie groß ist der Hochpreiser-Anteil und von wie vielen Kunden hängt dieser
ab? - Standort: Befinden sich die empfohlenen fünf bis sechs Arztpraxen im Einzugsgebiet?
Gibt es weitere Apotheken in der Umgebung?
Wie verschiebt sich dadurch ggf. das Verhältnis zur Anzahl umliegender Arztpraxen? - Personalsituation: Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Apotheke?
Wollen alle Angestellten auch nach Übernahme in der Apotheke bleiben?
Wie ist die Altersstruktur der Angestellten? - Räumlichkeiten: Eignen sich die Räumlichkeiten für die Durchführung pharmazeutischer Dienstleistungen oder perspektivisch für Impfungen?
Ein guter Plan spart Zeit
Nicht zuletzt müssen Käuferinnen und Käufer bei Ihrer Entscheidung sämtliche Anforderungen der Behörden, der Apothekerkammer sowie der Berufsverbände bedenken. Genehmigungen einzuholen, Nachweise zu erbringen und Versicherungen abzuschließen, nimmt letztlich viel Zeit in Anspruch, so dass gutes Planen gefragt ist. Erfahrene Apothekerinnen und Apotheker raten schließlich dazu, sich von Anfang an auf die Pflichten gegenüber dem Finanzamt einzustellen und vorzusorgen, weil gerade anfangs Forderungen oftmals erst mit einiger Verzögerung eintreffen.
Mit Rückendeckung in die Selbstständigkeit
Fakt ist, wer sich für die Selbstständigkeit mit einer Apotheke entscheidet, übernimmt viel Verantwortung, schließt oftmals einen hohen Kredit mit langen Laufzeiten ab, bewegt täglich viel Geld und muss nicht nur zu Beginn mit vielen Wochenarbeitsstunden rechnen. Demgegenüber stehen eine große Unabhängigkeit und vielfältige Aufgaben. So oder so ist es ratsam, Erfahrung aus der Arbeit in einer oder mehreren Apotheken – ggf. auch mit der Leitung einer Filiale mitzubringen. Ist darüber hinaus ein Interesse oder gar Faible für wirtschaftliche und rechtliche Frage ebenso wie die Rückendeckung der Familie da, kann man mit dem Kauf einer Apotheke in den kommenden Jahren eine gute Entscheidung treffen.
Zeit ist Gold wert
Der Apotheker-Alltag ist vielfältig. Umso wichtiger sind schlanke Prozesse und eine Software, die Sie effizient unterstützt – von organisatorischen Aufgaben über präzise Reports auf Knopfdruck bis hin zur Durchführung Pharmazeutischer Leistungen.
CGM LAUER
Apotheken Hardware und Software