Um die wachsende Komplexität von Arzneimitteltherapien zu beherrschen, braucht es Digitalisierung. Sie mache Therapien effizienter und sicherer. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Arzneimittelreport der BARMER.
37 Diagnosen, 20 verordnete Wirkstoffe, 21 Arztpraxen: Dies sind die über zehn Jahre ermittelten Durchschnittswerte von Versicherten ab 40 Jahre. Bei über 80-Jährigen sind es noch mehr. Die Auswertungen des BARMER-Arzneimittelreports 2022 belegen, dass die Arzneimitteltherapie in Deutschland so komplex ist wie nie zuvor.
Digitalisierung macht die inhaltliche Komplexität beherrschbar
Dies bedeutet auch, dass es für Ärzt:innen immer schwieriger wird, sich einen vollständigen Überblick zu verschaffen und Medikationsrisiken verlässlich abzuschätzen. Was es hierfür braucht, ist eine präzise und stets aktuelle Dokumentation. Zudem macht der Einsatz digitaler Programme die inhaltliche Komplexität der Arzneimitteltherapie erst beherrschbar. Denn angesichts der Vielzahl von Wirkstoffen und Kombinationsmöglichkeiten entstehen Risiken, den kein Behandelnder ohne elektronische Unterstützung beurteilen kann.
Manuelle Dokumentation ist nicht umsetzbar
Im Rahmen des Reports wurde zudem der zeitliche Aufwand für die Dokumentation der Verordnungen auf dem Medikationsplan ermittelt. Das Fazit: Für Ärzt:innen sei es praktisch unmöglich, manuell zu dokumentieren. 3,7 Millionen Stunden zusätzlicher Arbeit würde dies pro Jahr in Anspruch nehmen. Dies entspreche mehr als 2.200 Vollzeitstellen. Durch digitale Tools lasse sich hingegen schnell und effizient dokumentieren.
Sektorenübergreifend digital
Ob TI-Mehrwertanwendungen wie der Elektronische Medikationsplan (eMP) und E-Rezept für Arztpraxen oder Pharmazeutische Dienstleistungen für Apotheken: Mit diesen drei Bausteinen stehen schon heute drei starke IT-gestützte Anwendungen zur Verfügung, um die Arzneimitteltherapie sektorenübergreifend zu unterstützen und damit sicherer und effizienter zu machen.