Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen: In Deutschland fehlen Pflegekräfte, besonders in der Altenpflege. Das Statistische Bundesamt hat schon im Jahr 2024 gemeldet, dass der Bedarf an Pflegekräften bis zum Jahr 2049 im Vergleich zu 2019 voraussichtlich um ein Drittel auf 2,15 Millionen steigen wird und dass im Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Fachkräfte fehlen werden. Hauptursache dafür ist der Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge, sowie die zunehmende Anzahl an Pflegebedürftigen. Angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels sind digitale Innovationen unverzichtbar, um Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, Prozesse zu automatisieren und die Pflegequalität auf ein neues Niveau zu heben.
Die Digitalisierung der Pflege im Rahmen der Telematikinfrastruktur (TI) steckt noch in den Anfängen. Erst ein Bruchteil der rund 31.000 Pflegeeinrichtungen in Deutschland ist bislang im Verzeichnisdienst der TI gelistet. Wer nicht an die TI angebunden ist, kann auch KIM, die sichere „Kommunikation im Medizinwesen“ per E-Mail, nicht nutzen. Dies bedeutet, dass der Großteil der Einrichtungen weiterhin auf ineffiziente Kommunikationswege wie Fax und Telefon angewiesen ist. Doch der Druck zur digitalen Transformation wächst: Die steigenden Anforderungen an Dokumentation, Kommunikation und Abrechnung erfordern moderne Lösungen. Der Gesetzgeber schreibt daneben vor, dass alle ambulanten und stationären Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen bis zum 01. Juli 2025 an die TI angebunden sein müssen.
Die Anbindung an die TI bietet Pflegeeinrichtungen große Vorteile:
Kaum ein Gesundheitssektor ist so vielfältig und heterogen wie die Pflege. Die Bandbreite reicht von multimorbiden, pflegebedürftigen 60-Jährigen bis hin zu fitten 85-Jährigen, die sich selbstständig versorgen. Ebenso vielfältig wie die Klienten sind die Möglichkeiten der Digitalisierung. Entscheidend sind Lösungen, die einen echten Mehrwert für die Pflege bieten.
Die Telematikinfrastruktur ist ein essenzieller Baustein für eine effiziente und sichere Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen. Dabei profitieren nicht nur die Pflegekräfte, sondern auch Pflegebedürftige und deren Angehörige von optimierten Versorgungsprozessen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Weichen für eine digitale Zukunft in der Pflege zu stellen.
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